Man nehme eine Festschrift eines bedeutenden örtlichen Vereins und schaue sich die Anzeigen der dort inserierenden Firmen an und schon erhält man einen Überblick über das Wirtschaftsleben in der Gemeinde zu einem fixen Zeitpunkt.
So habe ich mir die Festschrift zum Musikerbundesfest vom 19.05.1968 in Dinklage vorgenommen und siehe da, es kamen über 50 inserierende Betriebe zusammen. Zumeist sind es Handwerksbetriebe, Einzelhändler und gastronomische Betriebe, die mit einer Anzeige warben und so den Verein unterstützten. Einzelne größere Betriebe, die Ihren Absatzmarkt nicht vor Ort hatten, fehlen allerdings. Natürlich ist eine solche Sammlung weder vollständig noch repräsentativ. Sie führt uns dennoch auf eine Zeitreise in die 1960er Jahre.
Viele Betriebe sind aus unterschiedlichen Gründen längst verschwunden, andere haben sich weiterentwickelt. Ein anderer war zwischenzeitlich aus Dinklage verschwunden und kehrt nun mit anderer Ausrichtung nach Dinklage zurück. Die Geschichte jeden Betriebes hier zu beschreiben, würde den Rahmen des Beitrags sprengen. Kurzinformationen werde ich aber in den Bildbeschreibungen noch ergänzen.
Interessant ist auch die unterschiedliche Gestaltung der Anzeigen. Viele Firmen halten die Inserate eher knapp und verzichten sogar auf die Angabe der Straße. Schließlich war der Ort Ende der 1960er Jahre noch recht überschaubar und man kannte sich im Grunde. Einige weisen auf besondere Leistungen hin. Zentralheizung und „fließend Wasser“ auf den Fremdenzimmern war eben 1968 noch nicht selbstverständlich. Die Firma Middendorf , die gleich mit 2 Anzeigen wirbt führt Besonders starke Argumente ins Feld . Mit ihrer Kosten- Nutzenrechnung „Für 5 Mark pro Kopf von Stuttgart nach Berlin…“ war sie der Zeit weit voraus.
Wer nun gleich bei der ersten Anzeige über den „Kiedenweg“ stolpert, dem sei gesagt, dass es sich hier um den Riedenweg handelt. Druckfehler waren eben zu keiner Zeit ausgeschlossen.
Hallo meine Heimatstadt Dinklage,
ich habe alle diese Geschäfte in meiner Jugendzeit noch gekannt!
Liebe Grüße aus Prüm in der Eifel
Hallo Heiner, vielen Dank für die Rückmeldung!