Unfassbares ereignete sich im Februar 1957 auf dem neuen Markt in Dinklage. Die CAJ Dinklage hatte in der OV die Jugendlichen des Ortes dazu aufgerufen, „Schundliteratur“ im Jugendheim abzugeben. Als Belohnung erhielten diese dann für je 5 Hefte ein Los mit dem sie an der Verlosung von „guten Büchern“ im Wert von 100 DM Teilnehmen konnten.
Am Sonntag, dem 24 Februar 1957 fand die „Aktion Scheiterhaufen“ unter dem Gejohle der Jungen ihren Höhepunkt in der Verbrennung von über 800 eingesammelten Heften.
Aus heutiger Sicht erscheint es unbegreiflich, dass auch der Berichterstatter der OV nicht ein einziges kritisches Wort zu dieser Bücherverbrennung fand. Die katholische Kirche muss sich den Vorwurf gefallen lassen hier mit mittelalterlichen Methoden gearbeitet zu haben.
Zu den „guten“ Büchern, die die Jugendlichen im Anschluss erhielten, dürften Werke von Heinrich Heine nicht gehört haben Schrie dieser doch in seiner Tragödie Almansor:
„Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“
Was hier im katholischen Südoldenburg geschah, konnte andernorts glücklicherweise verhindert werden:
„Ende September 1957 rief der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jugendschriftenwerk und „unter ausdrücklicher Billigung der Evangelischen Jugend und des Schulamts“ zu einer „Aktion Scheiterhaufen“ auf; die geplante öffentliche Verbrennung der „Schmöker“ fand allerdings nach „Protesten in Presse und Öffentlichkeit“ nicht statt.“ (Quelle: Wikipedia)