Dinklage im 20. Jahrhundert

Am Ende eines Jahres stehen Jahresrückblicke an. Auch wir erinnern an vergangene Ereignisse. Allerdings habe ich gemäß unseres Themas „Alt-Dinklage“ Ereignisse aus der Zeit von 1900 bis 1999 ausgewählt. Es sind nicht immer die wichtigsten, aber vielfach längst vergessene Ereignisse.

Gleichzeitig soll dieser Streifzug durch das 20. Jahrhundert Appetit auf die Beiträge des kommenden Jahres machen. Über manche der hier nur  angeschnittenen Themen werde ich sicher im nächsten Jahr ausführlicher berichten.

Wir wünschen viel Spaß beim Betrachten der Bilder und wünschen einen guten Rutsch ins neue Jahr

 

Die Bewohner der Friedenstraße

Bildergalerie aus 100 Jahren Friedenstraße

 

 

 

 

 

Den Gefallenen der Friedenstraße zum Gedenken

 

11 junge Söhne und Töchter  aus 12 Häusern der Friedenstraße ließen im 2. Weltkrieg ihr Leben lassen. Kaum eine Familie hatte nicht den Verlust eines Ihrer Kinder zu beklagen.  Die Familien Grotegers, Helmes und Kathmann erhielten im Verlauf des Krieges gleich zweimal die schreckliche Todesnachricht.

Wir gedenken Ihrer und aller Opfer von Krieg, Terror und Gewaltherrschaft.

Ihr Tod möge uns Mahnung sein für ein friedliches Miteinander der Völker einzusetzen und Tyrannen zu widersetzen.  Nie wieder darf ein Krieg von deutschem Boden ausgehen.

Im zweiten Weltkrieg fielen

Heinrich Baumann

Heinrich Baumann * 1912 † 1945

Heinrich Baumann fiel im letzten Kriegsjahr.

Heinz Grotegers

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Heinrich Grotegers * 18.03.1912  Dinklage † 24,04. 1944 Rumänien

Der junge Familienvater Heinz Grotegers war Unteroffizier einer Flak-Einheit, als er am 24.04. 1944 bei einem Fliegerangriff auf eine rumänische Stadt fiel. Er hinterließ seine Ehefrau Elisabeth, geb. Harbecke mit (mindestens) einem Kind. Ein Kind hatte das erst seit 4 Jahren verheiratete Ehepaar Grotegers bereits früh verloren. 3 Jahre zuvor war bereits sein Bruder Willy an der Ostfront gefallen.

Willy Grotegers

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Wilhelm Grotegers  * 2.10.1915 Dinklage † 15. 07. 1941 an der Ostfront

Der Obergefreite Willy Grotegers war das erste Kriegsopfer, das die Nachbarschaft der Friedenstraße zu beklagen hatte, als er am 15. 07. 1941 der Ostfront fiel.

Willy Detering

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Wilhelm Detering  * 07.11.1913 † 10.11.1944 Putnok, Ungarn

Unteroffizier Willy Detering fand am 10.11.1944 in Putnok, Ungarn den Tod.

 Gustav Zilm

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Gustav Zilm *1914 † 07.01.1942 an der Ostfront

Der Obergefreite Gustav Zilm fiel am 07.01.1942 an der Ostfront im Alter von 27 Jahren an der Ostfront.

Bernhard Helmes

 

Bernd Helmes * 04.08.1919 Dinklage † 19.04.1944 Lüneburg

Der Obergefreite Bernhard Helmes ließ am 19.04.1944 sein Leben als Flieger in Lüneburg.

Wilhelmine Helmes

(Schwester Rutula)

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* 27.12. 1911 Dinklage  † 05.09.1942

Wilhelmine Helmes kam am 05.09.1942 bei einem Bombenangriff als Clemensschwester im St. Josefstift Bremen ums Leben.

Otto Kathmann

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Otto Kathmann

Otto Kathmann *13.04.1918 Dinklage †13.02.1942 Russland

Der Obergefreite Otto Kathmann starb am 13.02.1942 in Russland.

Hermann Kathmann

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Herrmann Kalvelage

Hermann Kathmann *4.3.1914 †26.1,1945

Gefallen in der Umgebung von Glembovice. Bei Wieprzu, Distrikt Krakau Polen.

Er liegt laut der offiziellen Todesnachricht begraben in Glembovice bei Wieprzu.

Zum Zeitpunkt seines Todes war Herrmann Kathmann erst gut 4 Monate verlobt.

Seine Verlobte hatte die Hoffnung, dass er doch überlebt hatte und in russische Gefangenschaft geraten war, lange Zeit nicht aufgegeben. Dies zeigt ein an Sie gerichteter Brief eines Angehörigen seiner Einheit aus dem Jahr 1946.

 

 

3 Jahre nach seinem Bruder Otto fiel auch Hermann Kathmann im Jahr 1945.

Caspar Kalvelage

 

 

Caspar Kalvelage *11.02.1916 †18.3.1942 Halbinsel Kertsch Russland

 Caspar Kalvelage  fiel am 18.3.1942 im Rang eines Unteroffiziers  auf der Halbinsel Kertsch (Teil der Krim).  Er liegt dort in Dschankoj begraben.

Franz Bosse

Franz Bosse  * 11.12.1923 Dinklage  † 02.03,1944

Franz Bosse war Funker in einer Nachrichtenabteilung. Er fiel am 02.03,1944 südwestlich von Narva im Nordabschnitt der Ostfront. Er liegt gemeinsam mit über 2000 überwiegend deutschen, aber auch estnischen Soldaten und Soldaten aus anderen Nationen begraben auf dem Soldatenfriedhof in Toila in  Estland. Auf seinem Totenzettel heißt es: “ An der Seite des Batl.- Kommandeurs und des Adjudanten gab er sein junges hoffnungsvolles Leben in die Hände seines Schöpfers zurück.“

 

 

Bildersammlung Walter Garvels

Vor einigen Jahren stellte mir Walter Garvels eine Sammlung seiner Bilder  und etliche Schülerlisten der ehemaligen Wulfenauer Schule zur Verfügung. Die Aufnahmen zeigen verschiedene Jahrgänge. Bei dem Lehrer auf den Bildern handelt es sich um Franz Thyen, der hier von 1955 bis 1968 unterrichtete. Eine Sortierung und Datierung der Bilder  muss noch erfolgen.  Hinweise zu den Personen nehmen wir gern entgegen.

 

Maria Rottstegge

(*1915 † 05.02.2006)

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Die Heimatdichterin Maria Rottstegge. geb. Börgerding , ein Kind der Friedenstraße, oder wie Sie sagen würde, des Bauvereins, begann 1960 Gedichte und Geschichten in Plattdeutscher Sprache zu verfassen. In Anerkennung Ihrer Verdienste um den Erhalt der plattdeutschen Sprache verlieh Ihr der Heimatbund Oldenburger Münsterland 1986 die „Goldene Blume des Heimatbundes für das Oldenburger Münsterland“

Zu diesem Zeitpunkt hatte Sie bereits seit über 10 Jahren Gedichte und Anekdoten in der Oldenburgischen Volkszeitung und im Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland veröffentlicht.  Mit große Freude trug Sie Ihre Gedichte auf allerlei Veranstaltungen verschiedener Vereine vor. Gern stieg Sie zur Karnevalszeit auch in die Bütt. Auch als im hohen Alter ihre Sehkraft schon arg nachgelassen hatte ließ sie es sich dies nicht nehmen und trug Ihre Werke aus dem Kopf vor.

 

 

 

Viele Ihrer Gedichte sind über die digitalen Sammlungen Der Uni Oldenburg abrufbar.

Gegenstand vieler Gedichte und Erzählungen haben Ihre Kindheit an der Friedenstraße und den Dinklager Bahnhof zum Gegenstand.

„Faoken seih ick’t Öllernhus

dat Band is nich räten

Kinnertied un Pingelbaohn

noch lange nich vergäten“

Dieses  Zitat aus ihrem Gedicht „Mien Öllernhus“ beschreibt wohl am treffendsten  eines Ihrer Grundmotive.  Mit „Dei ole Bauvereinsweg“ aus Ihrem Buch Äöwern langen Weg“ hat Maria Rottstegge vieles aus der Anfangszeit der Friedenstraße für die Nachwelt festgehalten, was sonst schon bald vergessen wäre. dafür gebührt Ihr Dank auch wenn sicher heute doch sehr romantisierend und verklärend wirkt.

 

 

 

 

Klocken Gerd

Als ein mittlerweile vergessenes „Dinklager Original“ kann man wohl auch Gerd Quatmann bezeichnen. Vermutlich aus Essen stammend, lebte er in Dinklage, wo er uch im Jahre 1914 verstarb. Besser bekannt war er als „Klocken Gerd“ oder auch „Pamtickel“ – der Bezeichnung für das Pendel einer Wanduhr. Vermutlich ohne den Beruf des Uhrmachers je erlernt zu haben verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als Wanderuhrmacher mit der Reparatur alter Wanduhren. Kindern, die ihm gern bei der Arbeit zusahen erzählte er gern Geschichten von Wiedergängern und andere Schauergeschichten, an die er wohl auch selbst geglaubt hat. Wie sich denken läßt nahm seine Redseligkeit besonders unter Alkoholeinfluß zu. Er selbst aber war ziemlich ängstlich und in ging daher seinen letzten Lebnsjahren in den Abendstunden kaum mehr aus dem Hause. Seine eigene Ängstlichkeit soll so manchen Zeitgenossen dazu verleitet haben, ihm den ein oder anderen Streich zu spielen.
Quelle: G.Vagelpohl, Heimatkalender für das Oldenburger Münsterland 1953klocken_Gerd.jpg

Liste der Dinklager Persönlichkeiten

Dinklager Originale

Brückamp,Heinrich

Stuten Marie

Ippi

Kreuzmann, Augustin

Wittrock, Bernard (Bur)

Wulfers, Gerd (Ossen Gerd)

Quatmann, Gerd (Klocken Gerd)

Künstler

Romberg, Bernhard

Maekel, Josef

Middendorf, Helmut

 

Heimatforscher und – schriftsteller

Burwinkel, Dr. Hubert

Hürkamp, Josef

Ostendorf, Franz

Ostendorf, Johannes

Rottstegge, Maria

Politiker

 

Galen, Ferdinand, Graf von

Galen Franz, Graf von

Galen, Ferdinand, Graf von

Galen, Friedrich Matthias, Graf von

Mäckel, Julius

Mäkel, Franz

Wegmann, August

Familie von Galen

Galen, Clemens August, Graf von

Galen, Ferdinand, Graf von

Galen Franz, Graf von

Galen, Friedrich Matthias, Graf von

Galen, Maximilian Gereon, Graf von

Geistliche

Galen, Clemens August, Graf von

Galen, Maximilian Gereon, Graf von

Dr. Hubert Burwinkel

 

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Dr. Hubert Burwinkel

Hubert Burwinkel wurde am 10. Februar 1892 in Dinklage als drittes von 8 Kindern des Kötters Johannes Burwinkel und seiner Frau Mathilde geb. Aschern in Dinklage auf der Hörst geboren. Sein Vater kauft 1930 den größten Teil des Hofes Assmann in Schwege. Er geht hier zur Volks- und dann Realschule, besucht ab 1905 das Gymnasium Antonianum in Vechta. Er studiert ab 1911 in München und Münster Mathematik, Physik und Zoologie und Botanik. Macht 1915 das Staatsexamen und den Dr. rer. nat. Von 1915 bis Ende des Weltkrieges  ist er Soldat. Seine erste Stelle als Lehrer führt ihn nach Buer in Westfalen, ehe er er ab Ostern 1920 bis am Realgymnasium in Cloppenburg tätig ist. 1957 wird er im Rang eines Oberstudienrats pensioniert. Er stirbt hier am 18. April 1980.

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Geburtshaus von Dr. Hubert Burwinkel auf der Hörst

Hubert Burwinkel, der auch Ehrenmitglied des Heimatbundes war, ist einer der bekanntesten südoldenburger Heimatdichter. Er verfasste zahlreiche Gedichte und Erzählungen in plattdeutscher Sprache und mit Bäwerborg sogar ein Drama, das zur Zeit des 30 jährigen Krieges spielt.

Ob als Liedervater des MGV Cloppenburg, Mitbegründer  und Vorsitzender des Cloppenburger Heimatvereins oder als Schauspieler in seiner Spälkoppel, Hubert Burwinkel war Zeit seines Lebens engagiert und heimatverbunden.

In Gedichten wie „Dei olle Borg“ beschäftigt er sich mit seiner Dinklager  Jugendzeit. Auch dem Dinklager Original  Ossen Gerd widmet er ein Gedicht.

Eine ausführliche Würdigung seiner Person  findet sich in dem Beitrag von Clemens Heitmann zum 125. Geburtstag im Utkiek Nr. 55,Herbst/Winter 2016

Werke

  • Wor Braom un Barken, Gedichte un Vertellsels ut dat Ollenborger Münsterland, 1991
  • Tüsken Wolken und Wind, 1973
  • Kumm Mariechen: Plattdütske Gedichte un Vertellstücke, 1957
  • Heimatbloumen un Spricker: Plattdütske Gedichte un Vertellstücke, 1957
  • Threse, Nao’ne wohre Begäbenheit ; een plattdütsk Vertellstück,
  • 1938Bäwerborg, Niederdeutsches Schauspiel in 4 Akten, 1929

„Oma, ist das hier das Ende der Welt ?“ –

Nachkriegszeit in Dinklage – Teil 1

Flucht und Vertreibung

abtransport

Abtransport von Flüchtlingen aus heute polnischem Gebiet

 

„Oma, ist das hier das Ende der Welt ?“ fragte das fünfjährige Mädchen bei ihrer Ankunft in Dinklage angesichts des Prellbocks am Ende des Gleises.  Es war am 22. Februar 1945 als Klaus-Peter Quill mit seiner Schwester und seiner Oma in Dinklage eintraf. Sie hatten ihre niederschlesische Heimat wegen des unaufhaltsamen Vorrückens der Sowjetarmee verlassen müssen.  Nun sollte Dinklage bis zum Jahr 1953 seine neue  Heimat werden. In diesem Jahr verließ er Dinklage wieder, um in Frankfurt eine Lehrstelle anzutreten. Im damals noch schwach strukturierten Südoldenburg ließ sich sein Berufswunsch nicht verwirklichen.

 

 

Mit den 2 Zimmern im Bahnhofsgebäude, die Ihnen nach nach 14 Tagen der Unterbringung  bei einer Verwandten, die bereits in Dinklage lebte, hatte es die Familie noch gut getroffen.  Andere kamen in Baracken und notdürftig hergerichteten Schweineställen unter. Der aus Schlesien nach Dinklage vertriebene Rudolf Jenschke berichtet  von oft nicht mehr als 4m², die einer Person zur Verfügung standen.

 

 

Während die Ernährung der großen Masse an Flüchtlingen im kaum zerstörten, landwirtschaftlich geprägten Südoldenburg das geringere Problem darstellte, fehlte es massiv an Wohnraum. Im Jahr 1950, das in etwa den Höhepunkt der Flüchtlingswelle markierte, betrug der Anteil der Flüchtlinge an den damals 7655 Einwohnern mit 1796 Personen knapp 24% . Ein weiteres Problem war die Gesundheitsfürsorge. Zwar hatte Dinklage ein Krankenhaus, doch dieses war überfüllt von an Diphtherie erkrankten Kindern.

Wie groß die Notlage der Flüchtlinge  war zeigt das Beispiel aus dem Raum Göttingen:

„Von den Schulkindern waren 40% Flüchtlingskinder, 31% ohne Winterschuhe, 9% trugen ausgeliehene, 12% mussten einen Wohnraum mit mehr als 3 Personen teilen, 6% hatten kein eigenes Bett, 13% waren Halbwaisen“

Im Vergleich hierzu erscheint das  nicht enden wollende Gejammer über den heutigen Flüchtlingszuzug geradezu lächerlich, zumal der Kreis Vechta heute über Vollbeschäftigung verfügt. Das sah 1953 noch ganz anders aus.

So heißt es in  „Oldenburg schaffendes Land“, 1953:

“ Art und Größe der Industrie reichten nicht, die vielen Vertriebenen, Evakuierten und Zugewanderten in den Arbeitsprozess einzugliedern. Die Zahl der Dauerarbeitslosen beträgt bei einer Arbeitnehmerschaft von 18000 im Durchschnitt 4000. Davon sind 80% Vertriebene“

Die Probleme vorausahnend mahnte Bischof Clemens August Graf von Galen bereits am 15. August 1945 in einem Hirtenbrief:

“ Die Stunde der Caritas ist da… Alles was die Caritas bisher geleistet hat, erscheint uns jetzt fast nur als eine Vorübung für die gegenwärtige Zeit, in der die Not ins Riesengroße gewachsen ist. Jetzt muss es sich zeigen, ob wir unsere Sendung erkennen …. “

und appelliert  weiter, den Heimatlosen Tür und Herz zu öffnen. Es sei:

“ Ein tiefer Eingriff in die eigenen Bestände notwendig“

Die Menschen jener Zeit haben es geschafft, sind näher zusammengerückt nicht ohne Konflikte und Schwierigkeiten, auf die im 2. Teil noch einzugehen sein wird, aber Sie haben es schließlich geschafft. Dafür gebührt ihnen unser Respekt.

 

Die für diesen Beitrag benutzten Quellen  sind unter anderen:

  • Dinklage 1231- 1981
  • Dinklage im Wandel der Zeit
  • Rudolf Jenschke in Utkiek Nr. 44
  • Klaus-Peter Quill in  Die Museumseisenbahn 2 – 2004
  • Eckermann, Kuropka (Hrsg) Neubeginn 1945
  • Michael Hirschfeld, Katholisches Milieu und Vertriebene
  • Michael Hirschfeld, Markus Trautmann (Hrsg) Gelebter Glaube Hoffen auf Heimat
  • Oldenburg schaffendes Land
  • Fürchte Dich nicht Kleine Herde 150 Jahre Ev. luth. Kirchengemeinde Wulfenau
  • Oldenburg schaffendes Land
  • Dinklager Kord und Lohne Schürzen

 

Die weiße Frau von Hopen

Die Sage von der weißen Frau nach Ludwig Strackerjan:

HopenAuf dem alten Schlosse Hopen bei Lohne befand sich bislang ein Ahnensaal mit den Bildern früherer Besitzer oder deren Abkömmlinge, darunter das Bildnis einer Nonne in der Tracht der Zisterzienserinnen. Eines Abends erhält der Bewohner des Schlosses Besuch von einem Amtmann von Schüttorf.  Dieser bleibt die Nacht über im Schlosse. Mitten in der Nacht öffnet sich plötzlich die Türe seines Schlafzimmers, eine Nonne in weißem Habit tritt herein, kommt an das Bett des Fremden, beugt sich über ihn und ist gleich darauf verschwunden. Am anderen Morgen führt der Schlossbewohner seinen Gast durch das Haus und zeigt ihm auch den Ahnensaal. Als der Amtmann das Bild der Nonne erblickt, erstaunt er, tritt einen Schritt zurück und sagt: Diese ist mir in der Nacht erschienen. Ob etwas darauf erfolgt ist, hört man nicht.